1951 ist das Gründungsjahr der Ellerer Möhnen. Aus 15 lustigen und humorvollen Damen bestand die Riege. Die erste Obermöhn war Luise Mainzer. Die Nachteule wurde als Wappentier auserwählt. Daher unser Schlachtruf:

Eller Uhuuu!

So einfach war es gar nicht in diese illustre Gesellschaft einzutreten. Strenge Vorgaben wurden gestellt. Unter anderem mußte man verheiratet und keine Jungfrau mehr sein. Zumindest früher war die Reihenfolge so.
Improvisation war gefragt. Mit der Schelle zog man durchs Dorf um lauthals den Möhnenball anzukündigen. Es wurde abwechselnd in einer der damals noch drei Gaststätten gefeiert. Die ersten Möhnenbälle fanden mittwochs statt. Da donnerstags Anreisetag der neuen Feriengäste war. 1959 stand unsere jetzige Obermöhn Ernestine auch zum ersten Mal auf der Bühne.

1966 wurde sie dann Obermöhn und ist es bis heute.
Im Laufe der Jahre wurden auch die strengen Vorschriften der heutigen Zeit angepaßt. Man legt aber immer noch großen Wert auf gesellige, lustige Damen. Auch muß jede Möhne am Möhnenball auf der Bühne stehen, sich mit einem Vortrag einbringen.
Ob allerdings Ehefrau, Single oder in wilder Ehe zusammenlebend… Das ist heute nicht mehr wichtig. Auch das Alter spielt keine Rolle. Die jetzige jüngste Möhne Veronika ist 29 Jahre, die älteste Möhne, Obermöhn Ernestine, 93 Jahre alt.
Und alle passen unter einen Hut!

Wenn man durchs Dorf schlendert, sieht man an einigen Häusern das Erkennungszeichen. Eine Eule aus Holz steckt oder hängt an einigen Häusern. Hier wohnt eine Möhne. Eine Möhne wird nicht im Stich gelassen. Ob sie nun am Knie operiert wurde und nicht laufen kann oder …

Eine Möhne ist nicht nur an Fassenacht aktiv. Viele Aktivitäten sind übers Jahr verteilt. Z.B. das seit vielen Jahren im Juni, unter alten Walnußbäumen stattfindende Tre􏰀en, das vor 2 Jahren erstmals gemeinsam mit den Edschara Möhnen begangen wurde. Dann kommt Chefins Geburtstag im Juli. Da muß auch schon vorher geplant, gebastelt, gedichtet werden.

Im September wird dann eine Möhnentour gemacht. Ein Tagesausflug- meist bis spät in die Nacht.
Dann kommt im Oktober, unser Dorffest „Wein und Mehr“. Auch hier lieben es unsere Möhnen sich zu präsentieren.

Weiter geht’s mit dem November. Hier werden die Weichen gestellt für Fassenacht. Wer macht welchen Vortrag. Ideen für den Umzug werden gesucht. Da sind viele lustige Abende mit viel Secco vorprogrammiert.
Nicht nur im Rheinland ist der 11.11. ein wichtiger karnevalistischer Termin! Da findet die Prinzenproklamation im Gemeindehaus Ediger-Eller statt.

Das Ellerer Pfarrheim muß herhalten, wenn der Kreativ- Wettbewerb (schillerndstes Kostüm, tollster Hut, schönste Flasche, …) ausgetragen wird wo es den Wanderpokal „Goldene Eule“ zu gewinnen gibt.

Im Dezember kommt „Wein und Winterpläsier“. Dort sind wir mit einem Stand vertreten: „Die süßen Eulen“. Kuchen, Plätzchen, Wa􏰀eln und sonstige Leckereien werden dort angeboten.

Die Winterwanderung, organisiert von unseren „jungen“ Möhnen und das Schrottwichteln werden im Januar veranstaltet. Der Januar ist der „übungsstärkste“ Monat. Hier werden auch die Karnevalskostüme für den Umzug vorbereitet. Deswegen kann es auch mal passieren, daß die Winterwanderung und das Wichteln im Sommer stattfinden.

Geburtstage und Jubiläen werden natürlich auch gefeiert. Dazu gehören dann: Türgirlanden binden, Gestecke machen, Lieder passend umdichten und vieles mehr. Freundschaften werden liebevoll gepflegt. Mit den Kinheimer Möhnen besteht schon seit langem eine Freundschaft. Für einen Besuch oder Gegenbesuch muß im Terminkalender noch Platz gefunden werden.

So ist unser Möhnenverein gewachsen. Von ursprünglich 15 Möhnen auf momentan 26 Möhnen. Unsere Obermöhn mit ihren scharfsinnigen Augen, hält nun seit 58 Jahren ihre mitunter unbändigen Eulenküken zusammen.

Im Jahr 2016 feierten wir groß: 50 Jahre Obermöhn Ernestine. Sogar das Fernsehen war da, um über unsere Chefin zu berichten.
Und in 2 Jahren ist es wieder soweit. Die dann 95-Jährige feiert, mit ihren Möhnen, ihr 60- jähriges Obermöhn- Jubiläum. Mit Sicherheit ist sie, auch heute schon, die dienstälteste Obermöhn der Welt!
Ihr Motto lautet:

Et öss su schieh of der Welt!
Ma kinn varrecke fia Pläsear!

58 Jahre Obermöhn heißt auch: 117 Prinzen- Freundschaftsküsse auf die Wangen. Der 1 Kuß „zuviel“ stammt übrigens von unserem ehemaligen holländischem Prinz Joost. Bekanntlich küssen die Holländer ja 3x und nicht nur 2x.

Das Prinzenpaar Klaus der Erste und Prinzessin Uschi die Erste machten in der Session 1998/1999 schließlich den Weg frei für den gemeinsamen Möhnenball Ediger-Eller. Seitdem organisieren und feiern Edschara Hühner und Ellera Eulen zusammen in der Narrhalla. Jedes Huhn und jede Eule fiebern dem Ereignis entgegen. Für eine Möhne ist das der schönste Tag im ganzen Jahr! Und 3 Tage später folgt das nächste „Großereignis“: Der Karnevalsumzug durch beide Dörfer, das ist dann der krönende Abschluß.

Eines ist sicher:
Man wird noch viele Jahre ein lautes Edscha Awoa und Ella Uhuuu hören!!!