Der Bürgerverein Synagoge wurde im Jahre 1999 gegründet. Ihm vorausgegangen war ein vierköpfiges Kuratorium das u.a. zwei große Gedenktafeln für die in der Schoah ermordeten Bürger an den Friedhöfen von Eller und Ediger durch die Zivilgemeinde initiierte. Ziel des Bürgervereins war es, in Verantwortung vor der Geschichte, und dem Respekt vor den ehemaligen Mitbewohnern, den ursprünglichen Zustand der Edigerer Synagoge wiederherzustellen. Zunächst mit privaten großzügigen Mitteln aus Spenden und Beiträgen gelang dem Bürgerverein ab 2001 in

Etappen der Kauf des Gebäudes der ehemaligen Synagogen-Gemeinde von Ediger-Eller-Bremm. Das als Scheune genutzte Haus war nach dem 2. Weltkrieg durch legalen Kauf in den Händen und in der Nutzung von zwei Familien in der Rathausstraße. Erste Renovierungen fanden dann in Eigenleistung der Vereinsmitglieder statt. Mit Mitteln der sogen. DORFERNEUERUNG und besonders durch die sehr großzügige Unterstützung durch das Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz fand der Rückbau und die Renovierung statt.

Psalmen sind wesentliche Glaubensinhalte bei Juden wie ebenso bei Christen. Deshalb entschied man sich im Bürgerverein zu der Namensgebung HAUS DER PSALMEN, zumal jüdisches Leben in den Dörfern nicht mehr existiert. Heute ist das Haus, dessen Ursprünge aus dem 15. Jahrhundert stammen, und von dem auch noch Original-Teile auf den Nachbar-Speichern aufbewahrt blieben, Bestandteil des KULTURWEGS DER RELIGIONEN in Ediger-Eller. Regelmäßig organisiert der Bürgerverein in Gedenkarbeit wissenschaftliche Vorträge und Ausstellungen, ja auch Konzerte mit jiddischer Musik.

Als im Jahre 2021 in der Bundesrepublik das Jubiläum 1700 Jahre Judentum in Deutschland ausgerufen wurde, beteiligte sich der Bürgerverein mit einer breit aufgestellten Präsentation jüdischen Lebens an der Mosel, begleitet von der Staatskanzlei, dem Bistum Trier, dem Emil-Frank- Institut in Wittlich und auch der jüdischen Gemeinde Trier. Auch die befreundeten Vereines aus Bruttig, Zell und Niederzissen beteiligten sich. Über ein halbes Jahr betreuten Ehrenamtler aus dem ganzen Landkreis die täglich geöffnete Ausstellung. Dazu hatte der Verein das historische Gebäude der ehemaligen Apotheke eigens angemietet. Neben Mitteln der öffentlichen Hand gelang dies nur durch die vielen privaten Spender. Zu den zählten überwiegend ehemalige Einwohner von Ediger- Eller, die sich gerne in die gemeinsame Erinnerungsarbeit ihres Geburtsortes einbringen wollten. Sogar aus nicht unmittelbar betroffenen Kreisen erreichten den Verein damals Spenden in beträchtlicher Höhe.

Heute zählt der Bürgerverein 25 Mitglieder. Auch die Kirchengemeinde sowie die Zivilgemeinde sind fördernde Unterstützer des Bürgervereins Synagoge, der sich weiterhin in die Erinnerungs- Kultur einbringen wird.

www.synagoge-ediger.de